30 Jahre Kraus Hardware: 3. Teil unseres Rückblicks

15. 11.2022 | E‑Blog

30 Jahre Kraus Hardware: 3. Teil unseres Rückblicks

15.11.2022 | E‑Blog

Der dritte und letzte Teil unseres Rückblicks auf „30 Jahre Kraus Hardware“ umfasst die Jahre ab 2009 – seitdem befindet sich das Unternehmen an seinem heutigen Standort. Den zweiten Teil der Historie finden Sie hier.

Es ist ein wenig „ver­hext“: Wenn sich Kraus Hard­ware für einen neuen Stand­ort ent­schei­det, geht das Ganze mit einer gesamt­wirt­schaft­li­cher Krise ein­her – so scheint es zumin­dest. Das ist schon 2001 so, als die Spe­zia­lis­ten nach dem Anschlag auf das World Trade Cen­ter (und dem damit ein­her­ge­hen­den all­ge­mei­nen wirt­schaft­li­chen Abschwung) eine erste „Delle“ über­ste­hen – und gleich­zei­tig einen neuen Stand­ort in der Oden­wald­straße in Groß­ost­heim bezie­hen. Etwas ähn­li­ches wie­der­holt sich, als man zum Jah­res­wech­sel 2008/2009 am Ost­ring an den Start geht. Wie­der kommt es par­al­lel zu einem all­ge­mei­nen wirt­schaft­li­chen Abschwung, der unter den Schlag­wor­ten „Leh­man“ und „Immo­bi­li­en­blase“ in die Geschichte ein­ge­gan­gen ist. Wie stellt sich die Ent­wick­lung bei Kraus Hard­ware genau dar? „Wir haben bereits Mitte 2008 gemerkt, dass sich unsere Märkte abküh­len. Das setzt sich zu Beginn des Jah­res 2009 fort, hat aber kei­nen Ein­fluss auf unsere Ent­schei­dung. Schließ­lich waren die Umbau­maß­nah­men im vol­len Gang. ‚Augen zu und durch‘ war das Motto“, erklärt Gesell­schaf­ter Andreas Kraus. „Im Übri­gen hat­ten wir sei­ner­zeit unser gesam­tes Dienst­leis­tungs-Port­fo­lio bereits viel brei­ter auf­ge­stellt, als das etwa 2001 der Fall war. In der Folge waren wir nicht mehr so anfäl­lig für Auf­trags­schwan­kun­gen in ein­zel­nen Berei­chen und die wirt­schaft­li­che Lage bleibt sta­bil. Inmit­ten der Finanz­krise hat­ten wir am Ende immer noch eine ‚schwarze Null‘ in den Büchern.“

Bla­sen im Boden
Aller­dings zeigt sich nach Umzug zum Jah­res­wech­sel 2008/2009 ein ganz prak­ti­sches Pro­blem, denn bei der vor­he­ri­gen Gene­ral­sa­nie­rung des Gebäu­des am Ost­ring ist etwas Ent­schei­den­des schief gelau­fen: Der neue Est­rich ist noch feucht, als man den PVC-Boden ver­legt, und es bil­den sich nach dem Ein­zug große Bla­sen mit bis zu 50 Zen­ti­me­ter Durch­mes­ser im Belag. Bis die Ursa­che geklärt ist (und sich die Ver­si­che­run­gen einig sind) ver­ge­hen zwei Jahre bis zur ers­ten Teil­sa­nie­rung: Zum Jah­res­wech­sel 2010/2011 wird ein ers­ter Teil­ab­schnitt des Bodens erneu­ert, drei Monate spä­ter der zweite – die gesamte Aus­stat­tung im Pro­duk­ti­ons­be­reich wird dafür jeweils hin und her gescho­ben und ein schwim­men­der Fuß­bo­den ver­legt. „So konnte die Feuch­tig­keit im Laufe der Zeit ent­wei­chen“, so Andreas Kraus.

Zahl der Mit­ar­bei­ter wächst kon­ti­nu­ier­lich
In den Jah­ren nach dem Umzug geht es kon­ti­nu­ier­lich berg­auf, was man an der wach­sen­den Mit­ar­bei­ter­zahl able­sen kann. Sie steigt von 20 im Jahr 2009 auf heute 36. Gleich­zei­tig wächst der Umsatz im glei­chen Zeit­raum von 1,78 Mil­lio­nen im Jahr 2009 und 2,4 Mil­lio­nen im Jahr 2010 auf heute über 6,5 Mil­lio­nen. Der Erfolg hängt nicht zuletzt sehr eng mit der grö­ßer wer­den­den tech­no­lo­gi­schen Aus­stat­tung und dem dazu­ge­hö­ri­gen Know-how zusam­men – von der Erwei­te­rung der Rönt­gen­ana­lyse um 3‑D-Ansich­ten per CT (2012) über die Ein­füh­rung des Selek­tiv­lö­tens (2014) und der Tracea­bi­lity (2015) bis zur Instal­la­tion eines voll­au­to­ma­ti­schen Rol­len­la­gers (2017) und eines Faser­la­ser­sys­tems (2020). Wie kommt es zu die­sen Inves­ti­ti­ons­ent­schei­dun­gen? Liegt dafür immer ein neuer und pas­sen­der Auf­trag vor? „Nein, so gehen wir nicht vor“, betont Andreas Kraus. „Es ist viel­mehr so, dass ich mich lau­fend über tech­no­lo­gi­sche Inno­va­tio­nen in unse­rem The­men­feld infor­miere und dann quasi ‚aus dem Bauch her­aus‘ die Ent­schei­dung treffe, dass uns die jewei­lige Lösung wei­ter­hel­fen könnte. Das hat immer gut gepasst. Letzt­lich haben wir so unser Anwen­dungs­wis­sen kon­ti­nu­ier­lich vergrößert.“

Anspruchs­volle Kun­den im Fokus
In der Folge pro­fi­tiert das Unter­neh­men im Laufe der letz­ten zehn Jahre von her­aus­ra­gen­den Auf­trä­gen. Hier wären etwa die umfang­rei­che Pro­duk­tion von Sende und Emp­fangs­mo­du­len für Radar­tech­no­lo­gie zum Detek­tie­ren von Welt­raum­schrott oder Rework-Pro­zesse für den Auto­mo­bil­bau zu nen­nen. Über­haupt kom­men regel­mä­ßig beson­ders anspruchs­volle Kun­den – bei­spiels­weise aus den Berei­chen „Auto­mo­tive“, „Mess­tech­nik“, „Medi­zin­tech­nik“ und „Maschi­nen­bau“ – ver­stärkt auf Kraus Hard­ware zu. Die umfas­sende Tracea­bi­lity, fle­xi­ble Umset­zungs­lö­sun­gen und das Qua­li­täts­ver­spre­chen spie­len dabei eine wich­tige Rolle. Und wie hat sich das Unter­neh­men zuletzt im Rah­men der Pan­de­mie geschla­gen? „Wir sind diese Her­aus­for­de­rung in einer ganz typi­schen Weise ange­gan­gen – näm­lich mit Fle­xi­bi­li­tät“, sagt Andreas Kraus. „So haben wir bei­spiels­weise kurz­fris­tig zwei 6‑Stun­den-Schich­ten ein­ge­führt und die Mit­ar­bei­ter auf diese Schich­ten auf­ge­teilt. Die zwei Grup­pen sind sich dann nicht mehr im Gebäude begeg­net. Wenn eine fer­tig war, kam die andere her­ein. So konn­ten wir ver­hin­dern, dass sich etwa­ige Anste­ckun­gen auf alle ausbreiten.“

Posi­ti­ver Aus­blick
Ins­ge­samt blickt das Unter­neh­men posi­tiv in die Zukunft. Das immer wich­ti­ger wer­dende Geschäft rund um anspruchs­volle Leis­tungs­elek­tro­nik, wie sie bei­spiels­weise in E‑Autos oder Son­der­ma­schi­nen zum Ein­satz kommt, bie­tet nach Ein­schät­zung von Andreas Kraus beste Markt­chan­cen. „Wir haben uns in den letz­ten 30 Jah­ren immer wei­ter­ent­wi­ckelt. Das gilt für die tech­no­lo­gi­sche Aus­stat­tung und das Know-how. Des­halb gehö­ren bei­spiels­weise regel­mä­ßige Schu­lun­gen bei uns selbst­ver­ständ­lich dazu. Diese Hal­tung zahlt sich aus. Ich bin über­zeugt davon, dass wir uns auf die­ser Basis auch in den nächs­ten 30 Jah­ren gut im Markt posi­tio­nie­ren werden.“

Kraus-Junior hält hier den alten Est­rich in die Höhe – das Thema „Boden“ im neuen Gebäude am Ost­ring ent­wi­ckelt sich zu einem beson­de­ren Thema, …

… weil der neue Est­rich zunächst nicht aus­rei­chend trocknet.

Mit dem Erfolg wächst die tech­ni­sche Aus­stat­tung – hier wer­den eine neue Bestü­ckungs­ma­schine (Anfang 2017) …

… und eine neue Rönt­gen­an­lage in Emp­fang genommen.

Der ursprüng­li­che Bau am Ost­ring war nur ein­stö­ckig. Nach dem Kauf bekommt das Gebäude an einer Seite ein zwei­tes Stockwerk.

Bau­ar­bei­ten im Pro­duk­ti­ons­be­reich des neuen Gebäudes.

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