Das „System“ Hochspannungsabdeckung im Griff
Das „System“ Hochspannungsabdeckung im Griff
Eine komplexe Hochspannungsabdeckung aus Kunststoff inklusive Kartenführung, Unterlegplatte und Isolatoren komplett bei einem EMS-Dienstleister fertigen lassen? Was im ersten Augenblick etwas ungewöhnlich klingt, ist bei Kraus Hardware fast schon Standard: Die Spezialisten punkten mit ihrer großen Fertigungstiefe bei vielen vergleichbaren Jobs – fast wie ein Systemlieferant.
„Systemlieferanten“ gelten in vielen Branchen als unverzichtbar, denn sie entwickeln, dokumentieren und konstruieren komplette Komponenten – etwa im Auftrag von Geräteherstellern. Auf diese Weise kann man die Komplexität einer Aufgabe gewissermaßen auslagern, was auch und gerade im EMS-Bereich seine Bedeutung hat, wie ein aktuelles Beispiel von Kraus Hardware deutlich macht: Im Kundenauftrag haben die Spezialisten eine komplexe Hochspannungsabdeckung gefertigt, die aus verschiedenen Werkstoffen und Teilkomponenten besteht. Darunter sind besonders anspruchsvolle Materialien wie Polyoxymethyle (POM) und Teflon.
Alle relevanten Verfahren anbieten
Wie kam es zu diesem Auftrag und was für ein Know-how brachte Kraus Hardware ein? „Dabei muss man zunächst betonen, dass wir für ein EMS-Unternehmen eine ungewöhnliche Fertigungstiefe aufweisen, was viele unserer Kunden natürlich wissen“, erklärt Gesellschafter Andreas Kraus die Ausgangssituation. „Dazu gehört etwa, dass wir auf der einen Seite bei der Entwicklung von Schaltungen, Baugruppen oder anderen Komponenten unterstützen. Auf der anderen Seite bieten wir aber auch für die nachfolgende Produktion alle relevanten Verfahren an – vom Bestücken, Montieren über das Löten und Drucken bis zum Fräsen. Dieses Bündel von Verfahren eröffnet viele Möglichkeiten.“
Isolationsfähigkeit im Fokus
Was das konkret bedeutet, macht der Fall der Hochspannungsabdeckung (HV) sehr schön deutlich, denn insgesamt besteht die Lösung aus mehreren Teilen: eine Kartenführung aus Teflon sowie Steckerabdeckung, Unterlegplatte und Isolatorplatte aus Polyoxymethyle (POM). Beide genannten Werkstoffe weisen eine Reihe von Besonderheiten auf, die man während ihrer Bearbeitung beachten muss. So besitzt Teflon – als Markenname für das Polymer Polytetrafluorethylen (PTFE) – eine exzellente Isolationsfähigkeit. Es ist beständig gegenüber elektrischer Leitfähigkeit, weshalb es sich ideal für Anwendungen in der Elektronik und Hochfrequenztechnik eignet. Aufgrund seiner niedrigen Reibung und hohen Härte erfordert die Bearbeitung von Teflon aber spezielle Werkzeuge und Präzisionsmaschinen. Im Gegensatz dazu lässt sich Polyoxymethyle leicht bearbeiten und in verschiedene Formen bringen. Es wird gedreht, gefräst, gebohrt und poliert. Dabei entsteht nur wenig Abrieb und die Werkzeugabnutzung ist klein, was die Produktionskosten senkt. Seine Beständigkeit gegenüber Verschleiß, Abrieb und Feuchtigkeit macht es besonders langlebig. Es kommt allgemein in Steckverbindern, Schaltern und Gehäusen für elektrische Komponenten zum Einsatz.
„Letztlich benötigen wir beiden Werkstoffe – sowie eine Reihe von weiteren – für die Hochspannungsabdeckung“, fasst Andreas Kraus zusammen. „So sorgt das Teflon für eine wortwörtlich reibungslose Kartenführung. Gleichzeitig können wir die benötigte Steckerabdeckung aus Polyoxymethyle mit hohem Tempo und hochpräzise ‚aus dem Vollen‘ herausfräsen. In jedem Fall profitieren wir von unserem Erfahrungswissen rund um die elektrische Baugruppe sowie ihrer mechanischen Bedingungen, wobei wir jeden Teilprozess möglichst effizient, fehlerfrei und rückverfolgbar vollziehen. Am Ende steht eine perfekte Komplettlösung für den Kunden.“
Auch die Entwicklung der Teilkomponenten für die Hochspannungsabdeckung erfolgt bei Kraus Hardware.
Die Hochspannungsabdeckung (HV) besteht aus mehreren Teilen und Werkstoffen.
In diese Steckverbinder werden Leiterplatten gesteckt und so mehrere Systeme miteinander verbunden.