Beim Rework kommt es in besonderer Weise auf Know-how und Kreativität an. Häufig gibt es gar keine „Standardlösung“ – oder ihre Umsetzung ist zu langwierig beziehungsweise zu teuer. Wie kreativ Kraus Hardware die vielseitigen Aufgaben in diesem Bereich angeht, zeigt dieses Beispiel: Für den schnellen Test von alternativen Komponenten und Modifikationen unter BTC (Bottom Terminated Components) setzen die Spezialisten auf die Fädeltechnik – mit Erfolg. Anpassungen lassen sich so in kürzester Zeit umsetzen.

Eine schnelle und effektive Lösung

„Eine sol­che Anpas­sung füh­ren wir in weni­gen Tagen aus. Alter­na­tiv müsste man ein kom­plet­tes Rede­sign durch­füh­ren. Das ist ins­ge­samt deut­lich teuer. 

Fädel­tech­nik unter BTC-Bau­tei­len? Bei die­ser Frage hor­chen Exper­ten auf, denn hier tref­fen zwei beson­dere Her­aus­for­de­run­gen aus der Elek­tronik­pro­duk­tion direkt aufeinander:

  • Da wäre auf der einen Seite die eta­blierte Fädel­tech­nik, die nur noch bei Pro­to­ty­pen, Kor­rek­tu­ren und Repa­ra­tu­ren eine grö­ßere Rolle spielt. Der ganze Ablauf ist geprägt von einer sehr anspruchs­vol­len (und somit auch nicht sehr schnel­len) Hand­ar­beit. Die gewünschte Ver­drah­tung der elek­tri­schen Schal­tun­gen erfolgt per dün­nen und durch­löt­ba­ren Kup­fer­lack­dräh­ten („Fädel­draht“) nach den Vor­ga­ben eines Ver­drah­tungs­plan auf dem Lay­out oder eines Schaltplans.
  • Auf der ande­ren Seite stel­len BTC-Bau­teile die Elek­tronik­pro­duk­tion grund­sätz­lich vor Her­aus­for­de­run­gen. Ihre dicht gepack­ten Anschlüsse befin­den sich in Form von Lot­ku­geln und/oder Lot­paste auf der Unter­seite des Chips. Diese wer­den beim Ref­low-Löten auf­ge­schmol­zen und ver­bin­den sich anschlie­ßend mit den Kon­takt­pads – ein auto­ma­ti­sier­ter Pro­zess, der natür­lich denk­bar weit von der hän­di­schen Fädel­tech­nik ent­fernt ist.

Kos­ten und Zeit beim Rework ein­spa­ren
Vor die­sem Hin­ter­grund ist es selbst­ver­ständ­lich, dass Kraus Hard­ware den Fädel­draht nur bei ganz bestimm­ten Rework-Pro­zes­sen zum Ein­satz bringt. Hier führt das anspruchs­volle Ver­fah­ren aber zu ent­schei­den­den Vor­tei­len, wie Gesell­schaf­ter Andreas Kraus betont: „Am Anfang ste­hen Schalt­pläne oder Lay­outs, die Pro­bleme auf­wei­sen. In die­sem Fall ist es mit­hilfe der Fädel­tech­nik mög­lich, Modi­fi­ka­tio­nen sehr schnell auf die Pla­tine auf­zu­brin­gen – zum Bei­spiel, wenn man statt eines Sin­gle-Core-Designs ver­suchs­weise ein Dual- oder Quad-Core-Design aus­pro­bie­ren will. Eine sol­che Anpas­sung füh­ren wir in weni­gen Tagen aus. Alter­na­tiv müsste man ein kom­plet­tes Rede­sign durch­füh­ren. Das dau­ert inklu­sive Mate­ri­al­be­schaf­fung und kom­plet­ter Fer­ti­gung meh­rere Wochen und ist ins­ge­samt natür­lich auch deut­lich teuer.“

Krea­tiv und offen mit anspruchs­vol­len Auf­ga­ben umge­hen
Bleibt am Ende die Frage nach den Grund­vor­aus­set­zun­gen: Wie stellt man sicher, dass die mil­li­me­ter­ge­naue Fädel-Ver­drah­tung unter dem BTC gelingt? Hier zah­len sich die klas­si­schen Qua­li­tä­ten von Kraus Hard­ware aus. Das Unter­neh­men ver­fügt über hoch­qua­li­fi­zierte Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter, die mit viel Erfah­rungs­wis­sen den „Fädel-Erfolg“ sicher­stel­len, wobei die Ver­drah­tung mil­li­me­ter­ge­nau unter dem Ste­reo­mi­kro­skop erfolgt. Das End­ergeb­nis wird per Endo­sko­pie und Rönt­gen­un­ter­su­chung über­prüft. „Natür­lich ist die Fädel­tech­nik ein abso­lu­ter Son­der­fall und nicht geeig­net für die Seri­en­pro­duk­tion“, fasst Andreas Kraus den Ansatz zusam­men. „Aller­dings macht das Bei­spiel sehr schön deut­lich, wie krea­tiv und offen wir mit anspruchs­vol­len Auf­ga­ben umge­hen. Es ist unser Haupt­ziel, Kun­den mög­lichst schnell und effek­tiv eine Lösung anzu­bie­ten – und genau in die­sem Sinne stellt die Fädel­tech­nik bei der Modi­fi­ka­tion von Bau­grup­pen eine sinn­volle Ergän­zung dar.“

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