Traceability: Jeden Schritt nachvollziehen
Wer heute ein komplexes elektronisches Produkt absolut perfekt herstellen will, kommt um die „Traceability“ in der Produktion nicht herum: Jeder Arbeitsschritt von den Beschaffungsprozessen bis zum „After Sales” wird über entsprechende Tools und Schnittstellen dokumentiert. Auch die Compliance-Daten für Bauteile und Zusatzstoffe spielen dabei eine entscheidende Rolle. Etwaige Fehlerquellen lassen sich präzise zurückverfolgen. Kraus Hardware verfügt hier über ein umfassendes System.
Kaum ein Wort wird in der Industrie so häufig verwendet wie „Qualität“. Wie könnte es auch anders sein? Immerhin wollen die Kunden am Ende ja ausschließlich perfekt funktionierende Produkte kaufen und verwenden. Der Punkt ist nur: Die Herstellung dieser Produkte – vom Auto über das Smartphone bis zum medizinischen Untersuchungsgerät – wird immer anspruchsvoller, denn erst besonders komplexe Elektronik sorgt für unglaublich „smarte“ Funktionen, die wir uns vor wenigen Jahrzehnten kaum vorstellen konnten. Oder haben Sie erwartet, dass Sie mit einem Auto bereits im Jahr 2019 sprechen können?
Jeden Schritt nachvollziehen
Auf der anderen Seite wird es immer schwieriger, diese High-Tech-Produkte fehlerfrei herzustellen. Und genau hier kommt das Thema „Traceabilty“ (Nachverfolgbarkeit) ins Spiel. In vielen Branchen ist diese Art von umfassender Qualitätskontrolle längst schon unverzichtbar:
- Eingangs- und Ausgangsmaterialien, Seriennummern und jeder einzelne Arbeitsschritt werden erfasst, geprüft und gesichert – manuell oder automatisch.
- Anschließend ist es möglich, die gesamte Herstellungskette von einzelnen (fehlerhaften) Produkten zurückzuverfolgen und so zum Beispiel den wirtschaftlichen Schaden einzugrenzen bzw. die Fehlerquelle abzustellen.
Vom Wareneingang bis zur Verarbeitung
Für Kraus Hardware hat dieses Thema seit längerer Zeit eine überragende Bedeutung. Immerhin entwickeln, prüfen, produzieren oder reparieren wir zumeist High-Tech-Komponenten aus vielen Anwendungsbereichen – die Fehlertoleranz beträgt hier immer „Null“. Deshalb haben wir eine eigene Datenbanklösung aufgebaut, mit deren Hilfe wir alle Herstellerinformationen sowie Datenquellen aus Logistik und Produktion miteinander verbinden. Per Webbrowser können wir anhand der Seriennummer die einzelnen Arbeitsschritte rund um eine Baugruppe bis zum Bauteil und dem Verarbeitungsprozess zurückverfolgen. Los geht es schon beim Wareneingang. Beispiel Leiterplatten:
- Eingang: Wir überprüfen und verbuchen die Ware. Anschließend bringen wir einen Code auf.
- Prüfung: Die Verpackungseinheit wird fotografiert und Daten aus dem Warenwirtschaftssystem zugeordnet. Zudem erfolgt eine optische und röntgentechnische Kontrolle.
- Produktion: Danach starten typische Fertigungsschritte wie Drucken, Bestücken und Löten sowie Prüfen – und selbstverständlich werden die dabei anfallenden Daten erneut dokumentiert beziehungsweise Änderungen am verwendeten Programm protokolliert.
„Wir wollten eine rundum perfekte Lösung“
Warum kommt bei Kraus Hardware eine Inhouse-Software zum Einsatz? „Wir wollten ein System, das perfekt zu den Kundenanforderungen passt und zum Beispiel einen automatischen Datenabgleich mit externen Quellen ausführt. Dazu haben wir viele Mitarbeiter in den Entwicklungsprozess miteinbezogen und eine perfekte Traceability-Lösung entwickelt“, erklärt Geschäftsführer Andreas Kraus.