Weltraumschrott im Visier: Kraus Hardware meistert Großprojekt
Weltraumschrott im Visier: Kraus Hardware meistert Großprojekt
In den letzten Jahren entstanden bei Kraus Hardware rund 100 Empfangsmodule für ein Radarsystem des Deutschen Weltraumlagezentrums – die High-Tech-Lösung überwacht den Weltraum und sucht dabei nach Weltraumschrott. Wir geben hier fünf Antworten zu diesem Projekt:
1. Warum stellt der Abschluss dieses Auftrags etwas Besonderes dar?
Es handelt sich um den größten Auftrag in unserer Firmengeschichte. Darüber hinaus ist es nicht selbstverständlich, dass kleinere Unternehmen mit einer Produktion in diesem Anwendungsbereich beauftragt werden. Immerhin geht es um hochanspruchsvolle Radartechnologie, die täglich vom deutschen Weltraumlagezentrum in Üdem genutzt wird – zur Detektion von Weltraumschrott. So kann man Operateure von Satelliten gezielt vorwarnen.
2. Warum hat sich dieser Kunde für Kraus Hardware entschieden?
Verschiedene Faktoren spielen hierbei eine Rolle. Zum einen startete die Kooperation bereits vor vielen Jahren, wobei wir auch im Jahr 2019 Komponenten für eine vergleichbare Sende- und Empfangseinheit produziert haben – damals jedoch mit einem geringen Montageanteil. Es gibt also ein gewachsenes Vertrauensverhältnis, weshalb der Kunde sich entschieden hat, ein größeres Leistungsspektrum zu beauftragen.
Insgesamt punktet hierbei unser Know-how: Wir verfügen über mehrere Entwickler und geschultes Personal. Außerdem verantwortet Kraus Hardware auf Wunsch des Kunden eine ganzheitliche Dienstleistung, die bereits beim Einkauf der benötigten Teile beginnt und bis zur abschließenden Prüfung reicht. Nur geprüfte Qualität verlässt unser Haus.
3. Was genau hat Kraus Hardware produziert?
Wir verantworteten die Inhouse-Produktion der Baugruppen und die Montage der kompletten Empfangsmodule – komplexe Komponenten, von deren Prozesssicherheit und Stabilität viel abhängt. Dementsprechend anspruchsvoll waren die Rahmenbedingungen. Das betrifft zum Beispiel die Abstimmung und Freigabe der Board Manufacturing Instructions (BMI). Dazu kamen Freigabeprozesse in mehreren Stufen, eine sorgfältige Auswahl der Fertigungstechnologien sowie umfangreiche Funktionstests. Letztere erfolgten mit einem speziellen Prüfstand inklusive komplexer Prüfaufbauten. Außerdem wichtig: Die komplette Rückverfolgbarkeit der Fertigung sowie aller Mess- und Prüfmittel war jederzeit garantiert.
4. Welche Fertigungs- und Prüfprozesse kamen zum Einsatz?
Unsere gesamte Bandbreite spielte eine Rolle – dazu gehören industrielle 2D- und 2,5D-Röntgenuntersuchungen sowie viele elektrische und optische Prüfverfahren, mit denen wir eine optimale Abdeckung sicherstellen. Darunter waren etwa die Automatische Optische Inspektion (AOI) und die Manuelle Optische Inspektion (MOI). Außerdem führten wir Funktionstests durch. Zu den anspruchsvollen Fertigungsprozessen gehörte beispielsweise, dass Baugruppen an den Grundträger thermisch und elektrisch über die Fläche angebunden wurden. Hierzu haben wir eine spezielle Wärmleitpaste – mit drei verschiedenen Komponenten – abgemischt und aufgetragen. Außerdem gab es Schraubprozesse inklusive definierten Drehmoments und einer abgestimmten Reihenfolge sowie eine komplexe Verkabelung der verschiedenen Baugruppen untereinander.
5. Wie geht es nun weiter?
Das Projekt ist abgeschlossen – inklusive der Produktion von Ersatzteilen. Beim Kunden stehen nun die Inbetriebnahme und Implementierung des Komplettsystems an. Insgesamt sind wir sehr zufrieden, denn Produktqualität und schnelle Prozesse haben den Kunden überzeugt. Es war uns dabei besonders wichtig, zielgerichtet zu reagieren, wenn es spezielle Fragen gab. Ansprechpartner profitierten in jeder Phase von einer betont unkomplizierten Zusammenarbeit.
Von der klassischen Fertigung der dazugehörigen HF- und Digitalbaugruppen …
… bis zur Montage der Empfangsmodule: Kraus Hardware hat den kompletten Produktionsprozess verantwortet.
Zu den Besonderheiten des Projekts zählte unter anderem die Verkabelung.
Außerdem wurde die Wärmeleitpaste nach einer vorgegebenen Anweisung konditioniert. Sie besteht aus drei Komponenten und sorgt für die thermische und elektrischen Anbindung.
Zahlreiche Schraub- und Montageprozesse liefen nach einer präzisen Modulmontage- und Testanweisung (MMT) ab.
Das Bild zeigt die Programmierung der Baugruppen.