Rework in der Praxis: Rundum abgesichert

09. 09.2024 | E‑Blog

Rework in der Praxis: Rundum abgesichert

9.09.2024 | E‑Blog

Ob „Recycling“ oder „Reuse“ – wer nachhaltige Wertstoffkreisläufe etablieren will, kommt um das Rework nicht herum: Der Reparaturprozess sorgt dafür, dass wertvolle Ressourcen wiederverwendet werden. Wo genau kommt das Verfahren zum Einsatz?

Wie wich­tig sind Rework-Pro­zesse für die Elek­tronik­pro­duk­tion? Die kurze Ant­wort lau­tet: sehr wich­tig! Glaubt man Exper­ten, beträgt der Anteil von nach­be­ar­bei­te­ten Pro­duk­ten zwi­schen zwei und zehn Pro­zent – je nach Kom­ple­xi­tät der Bau­grup­pen, Pro­duk­ti­ons­vo­lu­men und Qua­li­täts­si­che­rung. Häu­fige Rework-Ursa­chen sind Löt- und Bau­teil­feh­ler, Feh­ler bei der Bestü­ckung, Design­pro­bleme und unzu­rei­chende Tests. Aber wel­che Anwen­dungs­fel­der sind über­haupt betrof­fen? „Unsere Auf­träge stam­men häu­fig von Kun­den aus dem Bereich der indus­tri­el­len Pro­duk­tion“, erklärt dazu Andreas Kraus, Gesell­schaf­ter von Kraus Hard­ware. „Hier­bei geht es zumeist um große Auto­ma­ti­ons- oder Anla­gen­lö­sun­gen mit wert­vol­len elek­tro­ni­schen Kom­po­nen­ten, wobei bei­spiels­weise Bau­teile ver­dreht auf­ge­lö­tet wur­den. Unsere Auf­gabe ist es dann, diese Feh­ler mög­lichst scho­nend und effi­zi­ent zu beheben.“

Halb­au­to­ma­tisch und repro­du­zier­bar
Wie die EMS-Exper­ten genau vor­ge­hen, hängt von der Infor­ma­ti­ons­lage ab – falls die Auf­ga­ben­stel­lung nicht ein­deu­tig ist, stim­men sie sich eng mit dem Kun­den ab. „Bei dem nach­fol­gen­den Rework set­zen wir dann in vie­len Details auf halb­au­to­ma­ti­sche und repro­du­zier­bare Pro­zesse wie die berüh­rungs­lose Rest­lot­ab­sau­gung mit­hilfe der Maschine ONYX 29 von ZEVAC“, betont Andreas Kraus. „Außer­dem füh­ren wir anspruchs­volle Ver­fah­ren wie Package on a Package (PoP), Kreuz­tausch und Rebal­ling durch. Bei Schal­tungs-/Lay­out­feh­lern oder bei der Prü­fung von alter­na­ti­ven Bau­tei­len kommt auch die Fädel­tech­nik – also eine Ver­drah­tung etwa unter den Bau­tei­len – zum Einsatz.“

Dar­über hin­aus wird der ganze Pro­zess optisch und ther­misch über­wacht sowie umfas­send doku­men­tiert – die Tracea­bi­lity ist sicher­ge­stellt. Und was pas­siert nach Abschluss des Reworks? „Es kommt dar­auf an“, ant­wor­tet Andreas Kraus. „Soweit man die bear­bei­te­ten Stel­len nicht mit Lupe oder Mikro­skop ein­se­hen kann, set­zen wir auf die Rönt­gen­ana­lyse – zumin­dest stich­pro­ben­ar­tig. Für den Kun­den füh­ren wir hin und wie­der auch elek­tri­sche Refe­renz­mes­sun­gen durch.“

Große Band­breite an Auf­trä­gen
Ins­ge­samt ist die Band­breite der Rework-Auf­ga­ben bei Kraus Hard­ware enorm – von der seri­el­len Repa­ra­tur drei- und vier­stel­li­ger Stück­zah­len bis zur Arbeit an ein­zel­nen Bau­grup­pen. Letz­te­res kommt zum Bei­spiel im Rah­men einer umfas­sen­den Qua­li­täts­si­che­rung vor: Ältere Chips auf einer Bau­gruppe wer­den gegen neuere Chips aus­ge­tauscht. Anschlie­ßend setzt man je nach Anfor­de­rung einen Inter­po­ser (Zwi­schen­lei­ter­platte zum Kon­tak­tie­ren der Signale) zwi­schen Bau­gruppe und Bau­teil ein. Somit lässt sich tes­ten, ob die Funk­tion und Signal­in­te­gri­tät wei­ter­hin gewähr­leis­tet ist. „Es gibt diverse Bei­spiele die­ser Art“, fasst Andreas Kraus die Aus­gangs­lage zusam­men. „In jedem Fall ste­hen wir für beson­de­res Know-how und Krea­ti­vi­tät. Häu­fig erar­bei­ten wir indi­vi­du­elle Lösun­gen – und das denk­bar schnell und effektiv.“

Der gesamte Rework-Prozess wird laufend überwacht – zum Beispiel mit Temperaturmessungen oder visuellen Kontrollen.
Bei Rework setzt Kraus Hatdware in vielen Details auf halbautomatische und reproduzierbare Prozesse.
Abschließende Röntgenprozesse sichern den Rework-Prozess ab.
Beispielsweise bei Tests von alternativen Komponenten oder Korrekturen von Schaltungs- und Layoutfehlern setzt Kraus Hardware auch auf die Fädeltechnik und Interposer.
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